Darstellung Auferstehung
Quelle: Pastroralraum Hinterthurgau
Darstellung der Auferstehung: Rita Beerli, Katechetin

Osternacht:
der Sieg des Lebens über den Tod in reicher Symbolik

Die Feier der Osternacht zeichnet sich nicht nur durch ihre Länge und besondere Form aus. 

Die verschiedenen Rituale und Symbole wollen uns Feiernden das menschlich Unfassbare vermitteln, dass da einer den Tod überwunden hat und lebt. 

Das Licht des Osterfeuers und der Kerzen lässt uns erfahren: das Licht ist stärker als das Dunkel der Nacht, als die Mächte des Todes, als die Gewalt und die Lüge. 
Die Osterkerze und die brennenden Kerzen der Feiernden erhellen den dunklen Raum der Kirche. Auch wenn wir als Gemeinde nicht singen dürfen, so künden uns doch die Gesänge von Gloria und Halleluja das Lob auf den Auferstandenen. Besonders das Halleluja ist zu erwähnen, das Lob auf den Auferstandenen wird an Ostern besonders feierlich gestaltet. 

Ein weiteres Element zeichnet diese Nacht aus: das Wasser. 
In der Osternacht wurden in den ersten Jahrhunderten die Taufbewerber durch die Taufe feierlich in die Gemeinde aufgenommen. Wir sind auf den Auferstandenen getauft. Es hat einen tiefen Sinn, wenn in der Osternacht das Taufwasser gesegnet wird und wir unser Taufversprechen erneuern. 
Natürlich macht uns die Eucharistiefeier den Sieg Jesu über den Tod bewusst. 

Beliebt sind bei uns die Ostereier. Sie stehen für Fruchtbarkeit und Lebensfreude, was sich mit dem Feiern der Osternacht schön ergänzt.
                                              Pfr. Raimund Obrist

Ostern - das Fest des Lebens

Das Osterfest ist das wichtigste christliche Fest. Es steht noch über Weihnachten und Pfingsten, auch wenn diese ebenfalls zwei Feiertage haben.

Aber gäbe es nicht das Osterereignis – die Auferstehung, wäre Weihnachten nur die Geburt eines wunderbaren und aussergewöhnlichen Propheten. Pfingsten würde in dieser Form gar nicht stattgefunden haben.

Aber was genau geschah an diesem Ostermorgen vor über 2000 Jahren?
Im Markusevangelium, dem ältesten Evangelium, gehen an diesem Morgen drei Frauen, Maria aus Magdala, Maria die Mutter des Jakobus und eine Frau Namens Salome in tiefer Trauer an das Grab, in dem Jesus begraben worden ist.
Sie wollten den Verstorbenen ehren und den Leichnam mit wohlriechenden Ölen einsalben.

Da ist etwas geschehen, das alles verändert hat.
Der Stein vor dem Grab wurde weggewälzt und Jesus wurde von Gott auferweckt. Jesus hat den Tod besiegt. Das Leben hat den Tod bezwungen. Genau das feiern wir immer wieder aufs Neue. Wir feiern die Auferstehung Christi, den Sieg des Lebens über Tod, Angst und Hoffnungslosigkeit. Dieses neue Leben wird uns immer wieder von Gott angeboten.

Ostern ist das Fest des Lebens! An Ostern feiern wir das Leben. Und gerade diese Botschaft bringt uns in Corona-Zeiten Hoffnung. Wir sollten uns das bewusst machen. Ist es nicht wunderschön, dass wir dieses Ereignis jeden Sonntag im Gottesdienst feiern? Jede Woche feiern wir das Fest der Auferstehung. Aber auch mitten im Alltag können wir, trotz der Pandemie, immer wieder Auferstehungserlebnisse – ein Fest des Lebens erfahren.

Denn das ist ja die Botschaft von Ostern: Das Leben ist stärker als der Tod, auch wenn das Leben viel Dunkles bereithält. Aber das Licht der Auferstehung strahlt hinein in das dunkle Grab, es erhellt die Traurigkeit und führt uns zum Fest unseres Lebens.

Ostern geschieht immer dann und dort, wo ein Mensch es wagt, den entscheidenden Schritt zu tun, aus dem Grab herauszukommen, den Stein wegzuwälzen.
Es kann ganz plötzlich und unvorhergesehen geschehen. Ostern geschieht durch mich und in mir – dadurch kann ich die Auferstehungsfreude weitergeben. Jesus hat es uns vorgemacht.  Wir können uns an Kleinigkeiten erfreuen und anderen eine Freude bereiten, sei es auch nur durch ein kurzes Gespräch, ein Lächeln, ein aneinander denken. Und das ist Ostern. Leise und manchmal fast nicht wahrzunehmen – aber doch unwiderstehlich, weil uns das Leben, Gott ruft.

So wünschen wir Ihnen, dass Sie, wie die Frauen und die Jünger am Grab, sich auf das österliche Geheimnis einlassen und das Licht der Auferstehung als ein Fest des Lebens verstehen können, mit vielen kleinen Auferstehungserlebnissen und diese auch an ihre Mitmenschen weitergeben können, denn dann können wir alle miteinander Ostern – das Fest des Lebens feiern.

Ihnen allen ein gesegnetes Osterfest mit vielen lichtvollen Momenten.

Pfarreiseelsorgerin Petra Mildenberger