Darstellung Palmsonntag
Quelle: Pastoralraum Hinterthurgau
Einzug Jesu in Jerusalem. Dargestellt von Rita Beerli. Katechetin

 

 

 

Palmsonntag, Eröffnung der Karwoche

Mit dem Palmsonntag eröffnet die Kirche das Gedenken an das Leiden, den Tod und die Auferstehung Jesu. Dabei geht es nicht um eine Erinnerung an ein längst vergangenes Ereignis. Vielmehr wird durch die Feier das Festgeheimnis gegenwärtig: hier und jetzt zieht also Jesus ein und wird willkommen geheissen. Das erinnert an den Jubel beim Auftritt von Musikstars oder erfolgreichen Sportlern beim Gewinn einer Goldmedaille.
Was ist denn der Grund des Jubels bei Jesus? Die Leute sehen in ihm den erwarteten Erlöser und Messias. Er soll den Unterdrückten Befreiung bringen und die Gekrümmten aufrichten und gleichzeitig die Mächtigen vom Thron ihrer Macht stürzen. Ein Detail weist in die Richtung dieser Sendung Jesu: er zieht auf einem Esel in Jerusalem ein. Der Esel ist das Tragtier und der Lastenträger der einfachen Leute. Jesus steht also auf ihrer Seite und nimmt die Einfachen ernst. Die Leute jubeln Jesus zu, indem sie ihm mit Palmzweigen zuwinken.
Unsere Palmzweige und Palmsträusse sind grün. Sie sagen uns: der Tod hat nicht das letzte Wort. Das letzte Wort heisst Leben. Trotz Leiden, trotz Einsamkeit und Verrat ist uns Trost und letztlich Leben zugesagt. 

Dieses Jahr liegen die Palmzweige in jeder Kirche auf. Bitte bedienen Sie sich. Wir feiern in jeder Kirche einen Gottesdienst zum Palmsonntag.

Samstag, 27. März, 17.00 Uhr, Eschlikon
Sonntag, 28. März, 09.30 Uhr, Sirnach
Sonntag, 28. März, 11.00 Uhr, Münchwilen
Sonntag, 28. März, 17.00 Uhr, Münchwilen

 

Bedeutung der Karwoche für uns

In den Ereignissen der Karwoche wird uns der Leidensweg Jesu bewusst.
Und gleichzeitig entdecken wir an den einzelnen Tagen dieser Woche Themen für unser persönliches Leben als Getaufte.
Am Hohen Donnerstag feiert Jesus mit seinen Jüngern das jüdische Pascha, die Erinnerung an die Befreiung aus der Sklaverei Ägyptens.
Hier geht es also um Gemeinschaft. Beim gemeinsamen Essen und Trinken feiern wir, dass wir zusammen gehören.
Nichts trennt uns voneinander. Und was uns trennt, das wird in der Szene der Fusswaschung buchstäblich von uns weggewaschen.
Nach dem gemeinsamen Mahl ringt Jesus mit dem Willen seines Vaters, das Kreuz auf sich zu nehmen. Wir sehen Jesus als der Ringende, er ist allein und wird allein gelassen von seinen Freunden. Diese Szene verbindet uns mit allen Suchenden, mit allen Menschen, die in diesen Tagen mit sich ringen, Angst haben und aufgewühlt sind.
Der Karfreitag ist der Tag des Leidens und der Todestag Jesu.
Das Kreuz macht uns bewusst, was alles unsere Pläne durchkreuzen kann. Die Blickrichtung des Leidensweges Jesu und der Liturgie des Karfreitags ist eine heilende: die Verwundungen und Wunden werden aufgedeckt und benannt. Und diese Wunden werden geheilt. Das ist die Hoffnung bei allem Brutalen dieses Tages. Wir haben in Jesus einen Verbündeten, wenn wir selber leiden müssen.
Der Karsamstag ist der Tag der Totenruhe. Auch das gilt es auszuhalten: Ruhe, Totenruhe.
Der nächste Schritt ist die Überwindung von all dem Leidvollen, Dunklen und Schweren: Ostern.

Pfr. Raimund Obrist