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Damit ist eine Seite meiner Aufgaben angesprochen: ich bin «Hirt» des Pastoralraumes und Leiter. Die acht ein halb Jahre in der Kirchgemeinde Sirnach kommen mir als kurze Zeit vor. Noch heute habe ich das Gefühl, ich hätte erst kürzlich begonnen. Ich habe meine Aufgabe nur ausführen können und bis heute die Freude am Arbeiten in der Kirche behalten, weil ich von verschiedensten Männern und Frauen unterstützt worden bin. Ich denke an das Seelsorgeteam, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pfarrei, den Kirchgemeinderat, die vielen engagierten Frauen und einige Männer in unseren Gruppen, die Schüler, Jugendlichen und Erwachsenen bei verschiedensten Anlässen und Gelegenheiten. Dem Hirten danken seine Tiere mit einem herzhaften Blöken, oder sie bocken und laufen ihm davon, wenn er einen Fehler gemacht hat. Allen, die mir ehrlich ihre Meinung gesagt haben und mich in einer aufbauenden Weise kritisiert haben, bin ich dankbar. Sie haben mir und unserer Aufgabe zu einem guten Gelingen verholfen und Verbesserungen ermöglicht. Viele Begegnungen und Gespräche mit Interessierten haben mir neue Horizonte eröffnet, mich motiviert oder ein Umdenken bewirkt. Danke vielmals. Ein Hirt kann auch mal Fehler machen. Gelegentlich fühlte ich mich überfordert oder ich war etwas selbstgenügsam. Für meine Trägheit, Fehler und Verletzungen, die dadurch entstanden sind, bitte ich um Nachsicht. Ein Hirt muss offen sein für Neues, offen sein für Überraschungen. Die Veränderungen in Gesellschaft und Kirche haben auch uns überrascht und gefordert, ich erinnere nur an die Zeit der Corona-Pandemie. Bei allem Planen und Organisieren erlebe ich, dass wesentliche Anstösse und Einsichten einem geschenkt werden. Offen sein für den Heiligen Geist, würden wir sagen. Ich verstehe Pfarrei als ein unterwegs sein mit Gott, ein Pilgern zum himmlischen Jerusalem.

Diese Offenheit, das gemeinsame unterwegs sein in der Hoffnung wünsche ich dem neuen Seelsorgeteam und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der katholischen Kirche Hinterthurgau. Das neu gebildete Seelsorgeteam unter der Leitung von Petra Mildenberger und P. Gregor Brazerol ist auf Unterstützung und Anregung aller Interessierten, egal wie sie zur Amtskirche stehen, angewiesen. Auf dem gemeinsamen Pilgerweg der Hoffnung wünsche ich allen Beteiligten einen Mut machenden Teamgeist und viele positive Erfahrungen.

Raimund Obrist, Pfarrer

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