Markus Stadler ist am 12. Dez. 1926 geboren worden und in Schönholzerswilen TG aufgewachsen. Sein Theologiestudium absolvierte Markus Stadler am Priesterseminar in Luzern und 1 Jahr im Seminar Solothurn. Er durfte am 29. Juni 1951 die Heilige Primiz feiern. Als Neupriester wirkte er zuerst 5 Jahre in Muri und dann als Vikar 2 Jahre lang in Amriswil TG.

Die erste Pfarrstelle war in Pfyn. Danach war sein priesterliches und segensreiches Wirken  von 1964 – 1978 als Pfarrer in Villmergen.

Als Student hat sich Markus vorgenommen, an einem Ort nicht länger als 15 Jahre zu bleiben, auch dann nicht, wenn es einem auch sehr gut gefällt. Das war in Villmergen der Fall. Die Jahre vergingen im Fluge und so musste er an einen Ortwechsel denken.

Am 4. Juni 1978 erlebte Münchwilen dann einen Freudentag. Markus Stadler wurde als neuen Pfarrer und Seelsorger in der Pfarrei St. Antonius eingesetzt. (Pfarrinstallation durch Dekan Alois Roveda) Bisher vollzog sich der Wechsel auf Wunsch des Bischofs. Für die letzte Runde erlaubte sich Markus Stadler, selber einen Wunsch zu äussern. Seine Entscheidung war dem Umstand zu zuschreiben, dass Münchwilen eine neue Pfarrei ist und bauliche Vorhaben, wie sie in Villmergen bestanden, nicht existierten. So konnte er sich voll und ganz für den priesterlichen und seelsorgerischen Dienst einsetzen und am pfarreilichen Aufbau weiter arbeiten.

Die ökumenische Zusammenarbeit war für Markus Stadler immer ein grosses Anliegen. So verstanden sich die reformierten Pfarrherren Gottfried Morf, Pfarrer Lippuner und er beispielhaft. Die gemeinsamen Gottesdienste diesseits und jenseits der Murg waren für beide Konfessionen eine grosse Bereicherung und dienten dazu, sich gegenseitig besser kennen zu lernen.

Mit den kahlen Kirchenwänden hatte Markus Stadler etwas Mühe. Als der Antrag kam, im Chorraum etwas Bildhaftes zu gestalten, nahm er mit dem Künstler Karl Ammann Kontakt auf und so entstanden aus der Hand dieses Malers diese Bilder für den Zyklus des Kirchenjahres: Advent – Weihnachten – Fastenzeit – Ostern – Pfingsten.

Als geselliger Mensch war Markus Stadler ein begeisterter Jasser und förderte das Pfarrei Preisjassen mit dem damaligen Pfarreirat.

Die Schülergottesdienste 1 x monatlich mit der 3./4 + 5./6. Klasse waren ihm ein grosses Herzensanliegen.

Wir erinnern uns an die gehaltvollen Bussfeiern vor Ostern, Bettag und Weihnachten, an denen die Feuerwehr für die Parkordnung aufgeboten wurde.

Weil 15 Jahre verstrichen waren und Markus Stadler mit 67 Jahren sich bereits im Pensionsalter befand, fasste er den Entschluss, als Pfarrer in Pension zu gehen.

Diesem Ansinnen musste in die Augen geschaut werden. Viele Jahre besorgte er noch die priesterlichen Dienste, während die Pfarrverantwortung von Laientheologinnen und Laientheologen übernommen wurde. Eine nicht immer leichte Zeit für ihn.

Auch nach dem Wohnsitzwechsel von Münchwilen nach Wil, feierte Markus Stadler noch über viele Jahre in der Kapelle St. Margarethen mit der Bevölkerung die Gottesdienste. Er ist und blieb mit Münchwilen und St. Margarethen eng verbunden.

Von Wil aus erstreckte sich sein freiwilliger Tätigkeitseinsatz auf Wil und Umgebung und bis nach Flawil. Es freute ihn ausserordentlich, dass er auch als «alter Mann» noch die priesterlichen Dienste erfüllen durfte und konnte.

An freien Tagen und in den Ferien war Markus Stadler mit Kollegen viel in den Bergen unterwegs. Die Touren im Alpstein kannte er in- und auswendig. Das zelebrieren der Gottesdienste am Seealpsee waren für ihn über viele Jahre ein Bedürfnis. Er erzählte auch viel von den Klettertouren mit Seil und Pickel in den Dolomiten, in Begleitung von Priesterkollegen vom Militär her als Feldprediger. Das Velo war bis ins hohe Alter der treue Begleiter.

Im Leben von Markus Stadler darf seine Pfarrköchin, Frau Pia Frey, nicht unerwähnt bleiben. Von der 1. Pfarrstelle in Pfyn bis ins Altersheim im Sonnenhof in Wil hatte sie ihn immer treu begleitete.

Am 17. März durfte Markus Stadler, im Frieden mit sich selber, mit der Umwelt und mit Gott wohl vorbereitet zu seinem Schöpfer heimkehren. Eine grosse Trauergemeinde hatte am 3. April in einer erhebenden Auferstehungsfeier auf dem Friedhof in Wil und in der Kirche von ihm Abschied genommen. Bei dem kam im Lebenslauf, den er selber verfasst hatte, zum Ausdruck, wie dankbar er dafür war, dass er auf der ganzen Wegstrecke vom Wohlwollen vieler Menschen getragen war. Ohne die Erfahrung von viel Sympathien hätte er seine Aufgaben nicht erfüllen können. Ihm gebührt über’s Grab hinaus ein grosser Dank.

Herr, gib Markus Stadler und allen verstorbenen Seelen das Ewige Leben und das Ewige Licht leuchte ihnen - Herr, lass sie leben im Frieden! Amen

Johann Fritsche

+Pfarrer Markus Stadler
Quelle: Johann Fritsche