Antonius von Padua
Quelle: Pastoralraum Hinterthurgau

 

 

Antonius von Padua
Kirchenpatron von Münchwilen

Antonius von Padua, Mönch und Kirchenlehrer, wurde im Jahr 1195 in Lissabon als Fernando Martins de Bulhoes geboren. Er stammte aus einer vornehmen Familie und trat mit nur 15 Jahren in den Augustinerorden ein. Dort studierte er und wurde Priester. Das Martyrium von fünf Franziskanermönchen, die in Marokko enthauptet wurden, veränderte sein Leben. Er entschloss sich, mit dem Namen Antonius ins Kloster einzutreten. Ein Versuch, nach Marokko zu reisen, scheiterte. Er landete in Italien und zog zu den Franziskanern nach Assisi. Dort erkannte man bald seine grosse theologische Begabung und sein ausserordentliches Redetalent.
In Südfrankreich und Oberitalien wirkte er als Bussprediger besonders erfolgreich gegen die Sekten der Katharer und Waldenser.

Aus dieser Zeit stammt auch die Legende, wonach er statt den ungläubigen Menschen den Fischen am Meer gepredigt hätte. Diese erschienen in Scharen und hörten ihm andächtig zu.
Später wurde er zum Ordenstheologen berufen und er übernahm die Ausbildung des klösterlichen Nachwuchses.
Seine letzten Lebensjahre verbrachte Antonius in Padua, wo er die Aufgabe des Provinzialmeisters der Romagna übernahm. Er predigte und zog täglich bis zu 30'000 Menschen in seinen Bann, die ihm begeistert zuhörten. Seine eindringlichen Worte hatten zahlreiche Bekehrungen zur Folge.

Im Juni zog der erschöpfte Antonius in das Haus eines Freundes in Camposampiero. Dieser soll ihn heimlich beobachtet haben, wie er nachts das Jesuskind in den Händen hielt. Antonius wurde schwächer und verstarb am 13. Juni 1231 im Klarissenkloster Arcella. Seine letzten Worte waren: «Ich sehe meinen Herrn!»

Antonius zählt inzwischen zu den beliebtesten und bekanntesten Heiligen bei uns Katholiken. Er wird angerufen in verschiedenen Notlagen und hilft bei Krankheit oder wenn Gegenstände unauffindbar vermisst werden. Antonius wurde an einem Dienstag bestattet und schon da seien die ersten Wunder geschehen. Deshalb sind seit dem 17. Jahrhundert die Antonius-Dienstage sehr beliebt.

Nach dem kürzesten Heiligsprechungsprozess der Geschichte, nach nur rund 11 Monaten, wurde Antonius bereits heiliggesprochen. Seine letzte Ruhestätte ist die Basilika von Padua, die seinen Namen trägt. In Italien wird er liebevoll «Il Santo» genannt.                          

19.8.2019 Erich Grob