Ein beliebter Brauch ist der Blasiussegen. Mit zwei gekreuzten brennenden Kerzen wird der Person, die den Segen empfängt, Gottes Schutz vor Halskrankheit und allem, was das Leben bedrohen und gefährden kann, zugesprochen. Vom Heiligen Blasius ist wenig bekannt. Er soll in Armenien des 3. und 4. Jahrhunderts in Sebaste als Bischof gelebt und gewirkt haben. Er wurde wegen seines Glaubens verfolgt, ins Gefängnis geworfen und im Jahr 316 enthauptet worden sein. Bekannter sind die Legenden, welche zu seiner weit verbreiteten Verehrung geführt haben. Eine dieser erbaulichen Geschichten erzählt, dass eine Mutter die Hilfe und Fürbitte des gefangenen Blasius beanspruchte, weil ihr Sohn Fischgräte verschluckt hatte und zu ersticken drohte. Durch das Gebet des Blasius wurde das Kind gerettet. Die Verehrung des Heiligen Blasius war im Mittelalter riesengross. So wurde er in die Schar der Nothelfer aufgenommen. Das sind Heilige, die bei bestimmten Notlagen von den Gläubigen als Fürbitter angerufen wurden. Der Blasiussegen macht uns bewusst, dass Gesundheit ein Geschenk Gottes ist. Oder mit anderen Worten: Glaube ist ganzheitlich, er umfasst den ganzen Menschen mit Leib, Seele und Geist. Wir dürfen auf die Fürbitte des Heiligen Blasius darauf vertrauen, dass wir die Kraft, Geduld und Gelassenheit und vieles mehr bekommen, um eine neue Lebenssituation anzunehmen, immer stärkere Altersbeschwerden oder die Auswirkungen einer unheilbaren Krankheit, um nur zwei konkrete Bereiche zu nennen. Dass wir im Heiligen Blasius einen Fürsprecher bei Gott haben, kann uns erleichtern.

Raimund Obrist, Pfr.